Christiane Grautoff
Die Göttin und ihr Sozialist

Autobiographie

160 Seiten, zahlreiche Abbildungen
fadengeheftete Broschur
€ 19
ISBN: 978-3-931135-18-8
Erschienen: 1996
Herausgeber: W.Fuld; A.Ostermaier

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Kurz vor ihrem Lebensende schreibt Christiane Grautoff (1917-1974), die Lebensgefährtin Ernst Tollers, im fernen Mexiko ihre Erinnerungen nieder: an Berlin, wo sich die Tochter von Otto Grautoff, dem Jugendfreund Thomas Manns, zum jungen, vielbeachteten Theaterstar mauserte.

Das Schlüsselereignis in ihrem Leben war die Begegnung mit dem um viele Jahre älteren Ernst Toller. So konzentrieren sich ihre Erinnerungen auf die Zeit ihres Zusammenlebens, die Exiljahre. Als sie, Tochter aus gutem Hause, 1932 den fast vierzigjährigen Ernst Toller kennenlernte, war sie erst vierzehn Jahre alt und schon berühmt auf Berliner Bühnen. Als 15-jährige folgte sie Toller ins Exil und blieb auch in den dunkelsten Tagen der Depression an seiner Seite bis zu seinem tragischen Tod 1939. Christiane Grautoff stirbt 1974 in Mexico City.

Tochter Andrea Valeria hat ein kleines Nachwort über die Jahre nach Tollers Tod geschrieben.
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Leseprobe
Es muß im späten Frühjahr 1932 gewesen sein, als Toller mich eines Tages sichtbar verlegen fragte, ob ich am Nachmittag zu Hause sein würde. Es war unschwer zu begreifen, daß meine Anwesenheit nicht erwünscht war, undich erwiderte sogleich, daß ich den ganzen Nachmittag im Verlag sein müßte. Als ich die Wohnung verließ, traf ich auf der Treppe ein sehr junges, sehr blondes, sehr liebliches Mädchen,das mir bekannt vorkam., das ich aber nicht sogleich einordnen konnte. Als ich abends in die Wohnung zurückkehrte, erzählte mir Toller, daß Christiane Grautoff ihn besucht habe – Max Reinhardts Theater-Wunderkind, das wir alle in Erich Kästners »Emil und die Detektive« und später in Ferdinand Bruckners »Kreatur« als Partnerin von Rudolf Forster gesehen und bewundert hatten. Fritz Landshoff

Emil und die Detektive, 1930

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