Alfred Flechtheim
Nun mal Schluß mit den blauen Picassos
Texte des Kunsthändlers Alfred Flechtheim
WIEDER LIEFERBAR!!!
Mit einem Vorwort von Ottfried Dascher.
Leseprobe
280 Seiten
fadengeheftete Broschur
€ 23
ISBN: 978-3-938803-21-9
Erschienen: August 2010
Herausgeber: Rudolf Schmitt-Föller
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Alfred Flechtheim gilt gemeinhin als der deutsche Kunsthändler des Fauvismus und Kubismus im frühen 20. Jahrhundert. In seinen Galerien in Düsseldorf und Berlin sah das deutsche Publikum zum ersten Mal Derain und Matisse, Vlaminck, Braque, Gris, Léger und Picasso. Er zeigte und verkaufte u. a. Werke von Degas und Maillol, Barlach, Lehmbruck, Beckmann, Hofer, Grosz und Klee. Neben seiner Tätigkeit als Händler und Organisator wichtiger Ausstellungen unterstützte er die moderne Kunst publizistisch durch seine inzwischen legendäre Zeitschrift »Der Querschnitt«. Er war ein kosmopolitischer, überaus gebildeter Autor, der mit Eleganz und Witz formulierte. Seine Texte erschienen in vielen Ausgaben des »Querschnitt«, im »Kunstblatt« und in Ausstellungskatalogen.
Zum ersten Mal liegen sie in diesem Band gesammelt vor.
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Alfred Flechtheim wurde am 1. April 1878 als Sohn eines Getreidehändlers in Münster geboren, wo er auch seine Jugend verlebte. Er starb 1937 verarmt im Londoner Exil, nachdem die Nationalsozialisten ihn beraubt und vertrieben hatten.
Der Bibliothekar Rudolf Schmitt-Föller hat Flechtheims verstreute, heute schwer zugängliche Texte zusammengetragen zu einem überaus lesenswerten Kompendium, das die Kunst- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland anschaulich werden läßt. Der außergewöhnlichen Persönlichkeit des jüdischen Kunsthändlers wird mit dieser Publikation ein lebendiges Denkmal gesetzt. Ein bemerkenswertes Stück deutscher und auch nordrheinwestfälischer Kunstgeschichte.
Ein Grund dafür, daß die Kunst der Lebenden nicht als Kapitalsanlage gilt, ist, daß während der Inflationszeit wahllos von unverständigen Menschen Werke aller möglichen Dilettanten als Sachwerte gekauft wurden und daß Bilder lebender Maler zu Tausenden von Dollars heraufgetrieben wurden, zu Preisen, die dann später selbst von den Händlern dieser Maler nicht gehalten wurden. Im Bankgewerbe nennt man das eine faule Emission.
(Alfred Flechtheim, 1931)