Otto A. Böhmer
Der Zuwender

Historischer Roman aus der jüngsten Zeit
Umschlagphoto von Renate Brandt

Wetterauer Kulturpreis geht an Otto A. Böhmer.
416 Seiten
Fadenheftung, Festeinband
€ 23
ISBN: 978-3-931135-97-3
Erschienen: 9/2006

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Der Roman erzählt die Geschichte eines Politikers, der eine Erfahrung macht, die ansonsten dem Wahlvolk vorbehalten bleibt: Alexander Pocke-Pückler, Staatsminister für Kultur, wird von massiver Politikverdrossenheit heimgesucht. Er sieht sich in einen Betrieb eingespannt, in dem es von Wichtigtuern nur so wimmelt. Die Symptome spürt Pocke-Pückler am eigenen Leibe: Er ist müde und fahrig, geheime Sehnsüchte rumoren in ihm. Er ahnt, daß es eine Wahrheit gibt, die mit seinem bisherigen Leben nichts zu schaffen hat.

Als er während einer öffentlichen Veranstaltung einen Kollaps erleidet, wird er in eine Rehaklinik im Schwarzwald gebracht. Dort erlebt Pocke-Pückler eine wundersame Genesung: Seine bisherigen Beschwernisse fallen von ihm ab, er sieht die Welt mit anderen Augen. In der Berliner Politik vermißt man ihn nicht, zumal seine Frau Ann-Kathrin, auf Wunsch des Kanzlers, für ihren kranken Mann weitermacht und sein Ministeramt übernimmt.

In der Klinik begegnet er dem namenlosen Ich-Erzähler des Romans, der seine besten Tage hinter sich hat. Aus einer Betreuungsanstalt in die Freiheit entlassen, macht dieser sich in einem fremdgewordenen Leben kundig, auf die für ihn bewährte Weise, nämlich als Verlierer, der seine Niederlagen ins Gegenteil verkehrt. Bei einer Generalswitwe in Freiburg nimmt er Quartier und findet Gefallen an ihrer Tochter. Später bekommt er einen Job als Zuwender in jener Rehaklinik – Zuwendung nämlich sei das, was den Patienten fehle. Pocke-Pückler und er finden zueinander – und zu sich selbst.

Dieser »historische Roman« ist nicht einfach eine Satire über die rotgrüne Republik, er ist eine überschäumende Groteske mit halbrealen Bezügen und ein wehmütiger Abgesang auf die Abenteuer der Selbsterfahrung.
Wetterauer Kulturpreis geht an Otto A. Böhmer

Der Wetterauer Kulturpreis des Jahres 2007 wird dem in Wöllstadt lebenden Schriftsteller Otto A. Böhmer verliehen. Böhmer, so heißt es in der Begründung der Jury, habe mit seinen Büchern einem breiten Publikum den Zugang zu bedeutenden Dichtern und Philosophen ermöglicht.

Otto A. Böhmer wurde im Jahre 2001 mit dem Erich-Fried-Preis der Republik Österreich ausgezeichnet, im Jahr darauf erhielt er den Kulturpreis des Landkreises Cuxhaven.

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Otto A. Böhmer lebt als Schriftsteller in Wöllstadt

(Wetterau). Zahlreiche Veröffentlichungen.

Erich-Fried-Preis 2001 Kulturpreis für Literatur 2002.

»Wo es burlesk oder grotesk zugeht, entfaltet Böhmer seine akribisch exakte und sprachlich brillante Schilderungskunst …«

FAZ